Es gibt so ein paar Festtage in meiner ganz persönlichen Agenda: Dazu gehören diverse Geburtstage von lieben Menschen, mein eigener natürlich auch, Weihnachten, Ostern und dann eben der Start der Landfrauenküche. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich sonst eigentlich nie vor der Flimmerkiste anzutreffen bin. Aber für die Landfrauen mache ich gerne eine Ausnahme.
Den
Auftakt zur Landfrauenküchenstaffel 2019 macht Brigitte Inderbitzin aus Schänis
SG. Sie ist die Jüngste der sieben Kandidatinnen, Mutter von drei Kindern und
passionierte Handmäherin. Letzteres macht sie nicht nur mit Leidenschaft,
sondern sie ist auch richtig gut darin. Das sieht man dann auch direkt in der
Sendung, in der sie eben an so einem Handmäh-Wettkampf teilnimmt.
Auch
sonst scheint sie eine ganz patente und vor allem bodenständige Person zu sein.
So wird bei Inderbitzins das Haus mit Holz geheizt und in den Ferien geht es
auf die Alp und nicht ans Meer.
Das
Einzige, was an Brigitte Inderbitzin etwas extravaganter ist, ist ihr Liebe zu
Trockeneis. Das gibt sie nämlich auf den Drink, den sie den Landfrauen zur
Begrüssung serviert und dieser sieht wirklich super aus, weil das Trockeneis
wie Nebelschwaden aus dem Glas zieht. Auch beim Hauptgang kommt es nochmals zum
Einsatz, aber dazu später mehr.
Ich
bin dann auch sehr gespannt, was Brigitte Inderbitzin ihren Mitstreiterinnen
servieren wird. Zur Vorspeise gibt es einen Siedfleischsalat auf Knusperzopf.
Das Siedfleisch schneidet die Köchin ganz fein und das finde ich eine spannende
Alternative zum ewig gleichen, gewürfelten Fleisch.
Zum
Hauptgang kocht sie dann Rindfleischvoressen mit Hafächabis und Lauchgumelstungis.
Bei Letzterem handelt es sich einfach um Kartoffelstock mit Lauch darin. Dieser
findet bei den Frauen viel Anklang. Im Gegensatz übrigens zum Chabis, der den
anderen Kandidatinnen nicht recht zu passen scheint. Auch ihn serviert Brigitte
Inderbitzin mit etwas Trockeneis. Es hilft aber alles nichts. Die Frauen geben
den Chabis ungegessen mit der Begründung zurück, dass sie ihn nicht gerne
haben.
Dazu
muss ich kurz einen persönlichen Kommentar einschieben: Die Begründung «das
habe ich halt einfach nicht gern» macht mich immer wieder so richtig wütend.
Gerade wenn man bei einer Kochsendung mitmacht, sollte man doch eine gewisse
Offenheit für neue Dinge haben. Es gibt auch Dinge, die ich mir daheim nie
kochen würde, die ich aber auswärts durchaus esse. Allgemein sagt man ja, dass
man etwas 50 Mal probieren müsse, bis man es gerne habe. Wer Dinge einfach
kategorisch mit «das mag ich nicht» abtut, disqualifiziert sich meiner Meinung
nach selber.
Nun
zurück zum Essen: Zum Dessert gibt es ein Traubentiramisu mit Traubenglace und
Schwiegermutterchräpfli. Auch das richtet die Köchin wieder wunderschön an.
Ich
selber kann das Essen von Brigitte Inderbitzin leider geschmacklich nicht
bewerten, aber optisch ist es ein Genuss. Da sieht man, dass sie
Bäckerin-Konditorin ist, und wirklich ein sehr gutes Gespür fürs Schöne hat.
Meiner
Meinung nach hat sie den Zuschauern so einen wirklich schönen und inspirierenden
Start in die neue Staffel beschert. Ich zumindest fühle mich sehr inspiriert
und werde einige Dinge nachmachen, die ich bei Brigitte Inderbitzin gesehen
habe.
Was Astrid Murpf aus Hasle LU ihren Gästen kochen wird, erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer am 22. November 2019, wenn es wieder heisst «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche».