Das Sorne-Tal sei geologisch geeignet für Geothermie, sagte Projektleiter Olivier Zingg am Donnerstag vor den Medien. Die Bohrarbeiten sollen 2016 oder 2017 beginnen; die Betriebsaufnahme ist auf etwa 2020 veranschlagt, wenn alles klappt. Das Projekt passt zur Energiestrategie des Bundes und jener des Kantons Jura.
Gleiches Verfahren wie in Basel
Das Pilotprojet basiert auf dem Prinzip stimulierter geothermischer Systeme: Dabei wird das unterirdische Gestein in 4500 Metern Tiefe mittels Wasserdruck künstlich durchgängig gemacht («geklüftet»). Dieses Prinzip war auch in Basel angewendet worden; Ende 2006 führten so ausgelöste spürbare Erdstösse allerdings zum Abbruch jenes Projekts.
Man habe die Lektion aus dem Ende des Basler «Deep Heat Mining»-Projekts gelernt, heisst es nun seitens Geo-Energie Suisse. Die in Haute-Sorne vorgesehene Technik namens «Multiriss-System» sei nicht ganz die gleiche wie in Basel; mit vorsichtiger Staffelung könne man Risiken reduzieren und Wärme besser nutzen.
Umweltrisiken werden noch überprüft
Die angestrebte Jahresproduktion wird auf insgesamt rund 30 Gigawattstunden beziffert. Laut einem Firmensprecher entfallen davon etwa 90 Prozent auf Wärme, der kleine Rest auf Strom. Konkret verdampft hinuntergepumptes Wasser im heissen Gestein, und der hochdrückende Dampf treibt eine Turbine an, bevor seine Wärme genutzt wird.
Gemeinderat und Kantonsregierung stehen hinter dem Pilot- und Demonstrationsprojekt in der Gemeinde westlich von Delsberg. Für die Baubewilligung ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig. Dabei werden insbesondere das Erdbebenrisiko und die Sicherheit der unterirdischen Gewässer analysiert.
Hinter der 2010 gegründeten Geo-Energie Suisse AG, die aus der aufgelösten Basler Geopower hervorgegangen ist, stehen mehrere Elektras aus verschiedenen Landesteilen. Sie ist neben dem Jura auch bei weiteren Standorten aktiv, etwa in Etzwilen TG und Avenches VD - überprüft hatte sie 130 Standorte. Im Thurgau ist eine ähnliche Dimension geplant wie im Jura.